Regie führt jeder selbst
Der beliebteste Breitensportwettkampf: Turngau Landshut veranstaltet Turn10 beim ETSV 09 Landshut.
„Du stellst je nach Können deine eigenen Übungen aus dem Elementekatalog zusammen und turnst, die dir am besten gefallen.“ So beschreibt der Bayerische Turnverband das Wettkampfformat. Und damit erklärt er auch gleichzeitig den Erfolg des Konzepts: Wenig Reglementierung, viel Freiheit. In der Sparda-Bank-Sporthalle in der Siemensstraße konnten die rund 200 Turnerinnen und Turner ihre Übungen am Boden, Reck/Stufenbarren, dem Sprungtisch, dem Parallelbarren, dem Mini-Trampolin und dem Schwebebalken frei kombinieren. Dabei geht es nicht nur darum, wie schwierig die Übungen sind, sondern auch darum, ob sie qualitativ hochwertig ausgeführt werden. Der Einladung zum Wettkampf waren 13 Vereine gefolgt, viele davon aus Oberbayern. Die TSG Augsburg-Hochzoll 1889 e.V. reiste an diesem Samstag sogar aus Schwaben an. Die Sparda-Bank-Sporthalle füllte sich schon ab 8.00 Uhr mit Leben. „Ich freue mich riesig, dass die Halle so voll ist“, verkündete Petra Schedlbauer, die Vertreterin des Ausrichters, dem ETSV09 Landshut, zum Beginn des Wettkampfes. Der Vorsitzende des Turngaus, Stephan Heilmeier, zeigte sich erfreut darüber, dass manche der anwesenden Vereine überhaupt zum ersten Mal in Landshut an einem Wettkampf teilnahmen. Vor allem bei den Kindern im Grundschulalter ist der Wettbewerb beliebt. Sie machen das Groß der Teilnehmer aus. Doch stellten sich auch Erwachsene der sportlichen Herausforderung. Der älteste Turner war Herwig Schlaf vom MTV 1862 Pfaffenhofen mit 60 Jahren. Beim Turnsport haben traditionsgemäß die Frauen die Oberhand. Aber alte Rollenklischees werden im Turn10 geschliffen. Michael Promberger aus Pfaffenhofen hatte sich für eine Turneinheit auf dem Schwebebalken entschieden. Das ist ungewöhnlich, war doch dieses Sportgerät bis vor kurzer Zeit den Frauen vorbehalten. Doch beim Turn-10 gibt es keine Männer- oder Frauendomänen mehr. Das bewies auch eine andere erwachsene Teilnehmerin, Petra Ziegler. Sie wagte sich an den Parallelbarren – vermeintlich eine Herren-Sportgerät. Zum Schluss standen die älteren Semester alle gemeinsam auf dem Treppchen. Mangels anderer Teilnehmer im selben Alter hatten sie eine gemischt-geschlechtliche Riege gebildet.
Gegen Mittag füllte sich der Rasenplatz der 09 mit Kindern und Jugendlichen, die sich in den Wettkampfpausen mit Freilufttraining und Spielen die Zeit vertrieben. Sport fordert Energie. Zum Glück gab es in der Cafeteria Getränke und eine große Auswahl an selbst gemachten herzhaften und süßen Snacks. Nach einem langen Wettkampftag konnte Petra Ziegler als Fachwartin Turn-10 des Turngau Landshut die Besten in Ihrer Jahrgangsstufe aufs Treppchen bitten. Drei Turnerinnen und Turner des ETSV09 Landshut hatten an einem der Geräte sogar die volle Punktzahl erlangt: Maximilian Zörner und Markus Summer am Trampolin und Anna Brandstetter auf dem Schwebebalken und dem Stufenbarren. Ihnen alle gratulierte Ziegler herzlich.
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